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Mindestens 21 Tote bei Kämpfen im ukrainischen Mariupol
20 Milizionäre und ein Polizist unter den Opfern

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Mariupol

Ukrainische Soldaten in Mariupol. (Quelle: AP/Alexander Ermochenko)

Bei Kämpfen zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischen Soldaten in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben der ukrainischen Regierung mindestens 21 Menschen getötet worden. Unter den Todesopfern seien 20 Milizionäre und ein Polizist, erklärte Innenminister Arsen Awakow am Freitag auf Facebook. Bei den Kämpfen seien zudem fünf Polizisten verletzt worden, vier Rebellen seien festgenommen worden. Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax versuchten ukrainische Militäreinheiten, ein von Separatisten besetztes Verwaltungsgebäude einzunehmen.

Die Kiew-treuen Sicherheitskräfte gehen seit Wochen mit wechselndem Erfolg gegen die prorussischen Milizen vor, die in zahlreichen Städten im Südosten des Landes Polizeiwachen und Verwaltungsgebäude besetzt halten. Kiew wirft Moskau vor, die Separatisten mit Spezialkräften zu unterstützen, was Russland bestreitet. Bei Kämpfen zwischen prorussischen und ukrainischen Kräften wurden in den vergangenen Tagen fast 90 Menschen getötet, darunter fast 40 Menschen beim Brand eines Gewerkschaftshauses in Odessa.

EU-Sanktionen gegen Russland ausgeweitet

Derweil werden die EU-Staaten wohl an ihrem Plan festhalten, ihre Sanktionen gegen Russland auszuweiten. Diplomaten sagten am Freitag in Brüssel, dass die 28 Außenminister am Montag in Brüssel eine noch nicht feststehende Zahl von Einreiseverboten und Kontensperrungen beschließen wollten. Davon sollen vor allem Personen betroffen sein, die die Annexion der Krim durch Russland unterstützt haben. Bisher gibt es bereits 48 derartige Einreiseverbote und Kontensperrungen.

Die Minister wollen auch beschließen, dass künftig nicht nur Personen, sondern auch Organisationen und Unternehmen von Sanktionen getroffen werden können. Mit Beschlüssen über umfassende Wirtschaftssanktionen, die die EU für den Fall einer weiteren Eskalation Russland angedroht hatte, sei noch nicht zu rechnen.

Putin lässt die Muskeln spielen

Der russische Präsident Putin feierte derweil bei einem Besuch auf der Krim die Angliederung der Halbinsel. Das Jahr 2014 werde „in die Geschichte eingehen als das Jahr, in dem die hier lebenden Menschen fest beschlossen, zu Russland zu gehören, und damit ihre Treue zur historischen Wahrheit bekräftigten“, sagte Putin vor tausenden jubelnden Menschen im Hafen der Schwarzmeerstadt Sewastopol. „Es bleibt viel Arbeit, doch wir werden alle Schwierigkeiten überwinden, weil wir zusammensind. Und dies bedeutet, dass wir stärker sind.“
der Tag

FR. 09.05.14, 23.00 Uhr

Putin war zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland erstmals seit der Annexion auf die Krim gereist, um die dort stationierte russische Schwarzmeerflotte zu inspizieren. Wie im russischen Fernsehen zu sehen war, fuhr er in Begleitung von Verteidigungsminister Sergej Shogui im Hafen von Sewastopol auf einem weißen Boot ein dutzend russischer Kriegsschiffe ab. Am Vormittag hatte Putin in Moskau die traditionelle Militärparade auf dem Roten Platz vor dem Kreml abgenommen.

Die ukrainische Übergangsregierung legte Protest gegen Putins Besuch in Sewastopol ein: „Die Ukraine äußert heftigen Protest angesichts des ungenehmigten Besuchs von Russlands Präsident Wladimir Putin am 9. Mai in der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol, die vorübergehend von Russland besetzt sind“, erklärte das Außenministerium in Kiew.


Mit Material von dpa und AFP

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